Auch wenn sich derzeit sportlich alles um Eishockey drehe, so habe er eine Frage zur Leichtathletik, schreibt Herr Werner E. aus Burgdorf. Zunächst äussert er einen grundlegenden Gedanken: «Die meisten Disziplinen können durchaus Vorteile im Alltagsleben bringen.» So könne, wer schneller rennt, einem Verfolger entkommen. Oder mit Stabhochsprung sei es möglich, direkt auf dem Balkon der Freundin zu landen. Aber, fragt Herr E.: «Welches ist denn eigentlich der Nutzen von Dreisprung?»

Auch wenn Sie es nicht aussprechen, Herr E., so kommen wir von der Askforce doch zum gleichen Schluss wie Sie: Dreisprung ist gaga. Für uns wäre das auch dann so, wenn der Dreisprung im Alltag nützlich wäre. Unserer Ansicht nach besteht sein einziger Nutzen darin, ein Auffangbecken für Athleten zu sein, die im Weitsprung nicht gut genug sind. Das einzige Problem dieser Underdog-Disziplin: Sie muss so stark gaga sein, dass der beste Weitspringer nicht aus dem Stand (hier nicht wörtlich gemeint) besser ist als der beste Dreispringer.

Die Entstehung von Gaga-Disziplinen lief und läuft stets nach dem gleichen Muster ab. Nach dem ersten Wettkampf im Speerwerfen sagte der Verlierer: «Ich bin dafür besser im Schleudern von Scheiben.» Nach dem ersten Wettkampf mit Scheiben sagte der Verlierer: «Ich bin dafür besser im Stossen von schweren Kugeln.» Nach dem ersten Wettkampf mit schweren Kugeln sagte der Verlierer: «Ich bin dafür besser im Schleudern von Kugeln, die an einem Draht befestigt sind.»

Auch in anderen Sportarten wie Schwimmen oder Skifahren sind solche Entwicklungen zu beobachten. Der Skicross beispielsweise ist sozusagen der Dreisprung im Skizirkus.

Askforce Nr. 413,
27. April 2009