Wo holt Bartli eigentlich den Most? Das fragt S.S., wohnhaft in der Sulgeneck in Bern. Eine präzise Frage. Dennoch zögerte die Askforce kurz mit deren Beantwortung. Ist die Frage gemessen an unserer Kompetenz nicht zu banal? Da aber auch die Askforce dem Titel «Bund» zu maximalem Lesernutzen verhelfen will, ist uns die klare Beantwortung dieser klaren Frage halt doch ein Anliegen.
Frage: Wo Bartli den Most holt?
Antwort: Am häufigsten in der Getränkehandlung Sulser AG, Doggilochstrasse, 7250 Klosters.
Oder – je nach Milieu – in der nächstgelegenen Bankfiliale.
Wir hoffen, Ihnen mit diesen Angaben zu dienen und danken für die Anfrage, Ihre Ask-Force
(Hallo Kollege, heute ist die Spalte für die Rubrik «Askforce» viel zu lang. Kannst du nicht ein paar Kurzmeldungen reinknallen? Wir waren nach drei Minuten schon fertig mit der Recherche zu dieser ziemlich banalen Frage. So ziemlich jeder und jede weiss, dass Bartli ein Bündner Vorname ist. Das Telefonbuch bestätigt subito, dass die meisten Bartlis in GR wohnen und dort vor allem in Klosters. Da ist es völlig naheliegend, dass die Sulser AG von dieser Bartli-Dichte profitiert. Keine Ahnung, warum S.S. das wissen muss, führen doch die Grossverteiler in Bern auch Most in ihrem Sortiment. Wir haben noch kurz überlegt, ob S.S. gar nicht an Most interessiert ist, sondern die viel zitierte Redewendung «zeigen, wo Bartli den Most holt» im Ohr hatte. Aber auch da ist alles sonnenklar: In der Gaunersprache steht Bartli (Barzel) für Stemmeisen und Most (Moos) für Bares. Es ist also die Frage, wos mit roher Gewalt Cash zu holen gibt. Es hat uns zwar kurz amüsiert, dass man die Wendung ausgerechnet in der Schweiz meistens anders versteht, eher im Sinne von «einen Missetäter zu züchtigen». Aber das ist eine andere Sache. So oder so: Obwohl wir noch diese Zweitantwort zum monetären Aspekt nachgeschoben haben, vermochten wir den vorgesehenen Platz einfach nicht zu füllen. Echt sorry. Sorry.)
Askforce Nr. 410,
30. März 2009