Die vierjährige Meret aus dem Liebefeld hat der Askforce eine E-Mail geschrieben.
Die Expert:innen der Askforce gehen davon aus, dass ihre Eltern ihr dabei geholfen haben. Meret schreibt: «In den Sommerferien habe ich mich darüber geärgert, dass ich die Verpackung der Stengelglace nicht selber öffnen konnte, obwohl ich ein eher kräftiges Mädchen bin. Weshalb werden die Verpackungen so kinderunfreundlich gemacht?»
Wäre Meret so frühreif, dass sie eine E-Mail selber schreiben könnte, hätte sie es wohl auch geschafft, eine Eispackung selber zu öffnen. Deshalb hat die Askforce schliesslich eine Antwort für die Erwachsenen vorbereitet.

Also, liebe Eltern von Meret: Geben Sie Ihrer Tochter einmal ein Cornet. Ja, wir hören Sie bereits aufschreien: Ein Cornet ist dreimal so teuer wie eine Stengelglace und mindestens doppelt so gross. Es trägt zur ungesunden Ernährung der Kinder bei und belastet das Haushaltsbudget, ist also nichts für Eltern, die ihre Kinder gesund erziehen und nicht verziehen wollen. Doch stellen Sie Ihre Vorbehalte beiseite, überwinden Sie sich – und Sie werden sehen: Kinder können die Verpackung des Cornets viel einfacher öffnen als die Verpackung der Stengelglace. Das Papier liegt am Cornet an und kann an einer kleinen Lasche aufgezogen werden.

Beim Glacestengel hingegen liegt das zu öffnende Papier nicht auf der Glace auf. Wer zu fest an der Verpackung reisst, dem fällt das Eis aus der Packung zu Boden (Ferienvariante: in den Sand). Wer nach unten reisst, reisst die Spitze der Rakete mit ab. Wer nicht genügend reisst, bringt die Packung nicht auf.

Sie sehen: Die Glaceindustrie schreckt vor nichts zurück, um Eltern dazu zu bringen, die teureren Cornets zu kaufen. Und wieder ist die Welt um ein dickes, verwöhntes Kind und um eine Verschwörungstheorie reicher.

Askforce Nr. 330,
20. August 2007