Was meint denn der Autor?

«Nicht unentbehrlich» sei der Berner Bahnhofplatz für den Autoverkehr – das schrieb unser geschätzter Mitarbeiter und Kollege Pascal S. kürzlich in einem Zeitungsartikel, in dem es um den gesperrten Platz, die ausgesperrten Autos und den Weg, den ihre Fahrer nun unter die Räder nehmen, ging.

Unser geschätzter Leser K. T. aus L. bei Bern schätzte diese Wendung wenig: «Nicht unentbehrlich» – er wisse nicht, was der Autor damit meine, schreibt Herr T. Und er fragt an, ob die Askforce eine Lösung wisse. Denn selbst Experten der deutschen Sprache könnten ihm nicht weiterhelfen, sie versuchten sich höchstens mit mathematischen Formeln, «aber das kann es ja nicht sein».

Geschätzter Herr T. Natürlich haben wir unseren geschätzten Kollegen vor die Askforce zitiert. «Ich habe nie niemanden verwirren wollen, schon gar nie keinen Leser», sagte er. Die weisen Mitglieder der Askforce nickten bedächtig mit den Köpfen und antworteten nach längerem Überlegen: «Das macht niemerem nüt.»

Denn ganz ehrlich: In diesem Fall kann die Askforce nicht neutral an die Frage herangehen. Unter der Woche müssen auch ihre Mitglieder dem Broterwerb in einem harten Journalistenleben nachgehen. Und da versuchen auch sie ab und zu, trockene Themen wie Verkehrsplanung, Verkehrszählung und Planungsvorlagen mit interessanten Wortspielen aufzupeppen. Wir sind immer stolz, wenn es uns gelingt, unsere Leserschaft zum Nachdenken und zum Recherchieren zu bringen – so wie unserem geschätzten Pascal S., der ebenso gut «entbehrlich» hätte schreiben können, sich der Spannung wegen jedoch für «nicht unentbehrlich» entschied.

Dank ihm hat Herr T. angeregt mit verschiedensten Menschen diskutiert, immer mit dem Ziel, eine Lösung für sein Problem zu finden. Das isch ja o nid nüt.

Askforce Nr: 333
17. September 2007