«Könnte es sein», fragt Herr Alfred Z. aus Münchenbuchsee, «dass Covid und Sous-vide etwas gemeinsam haben?» Eines stehe fest: «Sowohl Covid wie Sous-vide dauern fast ewig.» Und dass Sous-vide etwas mit Kochen zu tun habe und in Deutschland das Robert-Koch-Institut in vielen Belangen für Covid zuständig sei, «dürfte wohl auch kein Zufall sein», «mutmasse» er.

Wenn auch solcherlei «mutmassen» von «sich Mut anmassen» abstammt – Mut­massungen versprühen durchaus einen gewissen Charme. Dass Sie, Herr Z., den verdienstvollen Arzt und Forscher Robert Koch, der Ende des 19. Jahrhunderts Epochales über Tuberkulose und Cholera herausfand, mit einem Koch vergleichen, ja fast gleichsetzen – das ringt selbst den nüchternsten Mitgliedern der Askforce versteckte Tränen ab.

Doch wenden wir uns von solchen seelischen Untiefen ab und der harten zertifi­zierten Forschung zu, wie sie der Askforce obliegt. Zwar ist die Methode des Vakuum­garens, wie die Sous-vide-Technik auch genannt wird, durchaus eine Koch-Technik. Doch diese phonetische Verwandtschaft mit dem gleichnamigen Institut führt erneut in Untiefen, diesmal geistiger Art. In solche darf die Askforce nicht geraten – es wäre ihr Ende! Erst recht träfe dies zu, wenn Herrn Z.s zweites Argument, die ewige Dauer, ins Feld geführt würde. Alfred Z. spielt offenbar auf Long Covid an, doch «long», geschätzter Herr Z., ist nicht ewig. Spätestens mit dem eigenen Ableben geht doch auch das längste aller Covid-Leiden zu Ende, nicht wahr?

Nein, der Zusammenhang zwischen Co-vid(e) und Sous-vide liegt natürlich in «vide», zu Deutsch leer. Bei Sous-vide liegt die Leere im vakuumierten Plastik­beutel, der zwecks Garens der Speisen erhitzt wird. Bei Covid wars die Leere der Gesellschaft, der Strassen, der Lokale, der Restaurants, aber auch des Geistes, die uns alle ab dem Lockdown ergriff. Und die uns so gut tat! Wenn auch gegenwärtig wieder alle auf Teufel komm raus konsumieren, reisen und auch sonst auf den Putz hauen: Die Leere infolge von Covid hat, so zeigen unsere weltweiten Erhebungen, bis zu 1 Promille der Bevölkerung zu nachhaltigen Verhaltensänderungen veranlasst! Es sind dies jene Menschen, die Lehren aus der Leere gezogen haben. Sie brauchen keine Action, sie können sich auf weniges fokussieren. Bei ihnen liegt unsere Hoffnung, ihnen gebührt die höchste Anerkennung der Askforce!

Askforce Nr. 1026
27. Juni 2022