Die Zahl der Berggipfel im Alpenland Schweiz ist schier grenzenlos. Viele sind mit Bergbahnen erschlossen, auch das Eggishorn im Wallis – seit 1968. Jetzt aber ist die Luftseilbahn in die Jahre gekommen, weshalb die Aletschbahnen für viel Geld eine neue erstellen wollen.

Bahnchef Valentin König sagte in einem Radiointerview in unverwechselbarem Walliser Dialekt: «Mit däm Projekt wälle wer dem Eggischhore öi endlech die Infrastruktur gäh, wo das Eggischhore sech verdient hett.» Ruth G. aus Thun hat diese Aussage stutzig gemacht. Sie fragt die Askforce: «Wie verdienen sich Berge eine Bergbahn? Und erhalten alle Berge die Infrastruktur, die sie sich verdienen?»

Das Eggishorn ist ein berühmter Aussichtsberg. Über Jahrmillionen hinweg hat es sich mithilfe gewaltiger geologischer Kräfte zu einer Höhe von 2927 Meter ü. M. emporgetürmt. Das ist eine famose Leistung, die Anerkennung verdient. Eitle Worte des Lobes reichen nicht, da braucht es schon Handfestes aus Masten und Drahtseilen, dazu ein Restaurant oder zumindest eine «Hitta».

Dort oben ist der Alpenkranz zum Anfassen nah. Dem Aletschgletscher kann man beim Abschmelzen und dem Permafrost beim Auftauen zusehen. Die Schweiz ist eine Meritokratie, auch für die Bergwelt gilt das Leistungsprinzip. Wir wollen keine «Infrastrukturverlierer». Die Verdienste des Eggishorns um skifahrende, kletternde und ausfliegende Personen stehen ausser Frage. Kritisch anzumerken ist, dass leider auch bei der Verteilung der Infrastruktur gilt: «Wer hat, dem wird gegeben.»

Damit ist angetönt, dass lange nicht alle Berge jene Infrastruktur erhalten, die sie verdienen. Es ist hier nicht der Ort für eine Liste. Wir versichern Ihnen aber, Frau G. aus Thun, dass auch Gipfel in Ihrer unmittelbaren Nähe betroffen sind. Es ist aber auch so, dass einige Berge in Fleiss (schwaches  Wachstum) und Betragen (zu viele Wanderunfälle) ungenügende Noten aufweisen, weshalb diesen die Infrastruktur entzogen werden sollte – bis auf die letzte «Hitta».