Wenn Fragen über Tschugger aufgeworfen werden

Die Frage könnte lauten: «Wie kamen die Tschugger ins Wallis?» Doch Michael S. aus Bern nahm die Ausstrahlung der TV-Serie «Tschugger» über das Wesen und Wirken der Walliser Polizei zum Anlass, uns eine ganz andere Frage zu stellen: «Wie wirkt sich der Erfolg der Serie auf die selbstbewussten Tschugger aus? Nehmen sie sogar einen Teil des Erfolgs für sich in Anspruch?» Wir wollen die Formulierung nicht absichtlich missverstehen, was sehr leicht geschehen könnte, indem wir antworteten: «Die selbstbewussten Tschugger haben davon gar nichts gemerkt, aber bei den verunsicherten Tschuggern war die Wirkung verheerend.»

Wir glauben aber, Herr S. meine die Bewohner (und allenfalls auch die Bewohnerinnen) der Gemeinde Tschugg, die am schönen Jolimont liegt und von viel Sonnenschein profitiert. Da die Askforce grossen Wert auf gründlich recherchierte Antworten legt, entsandte sie eine Expedition ins Seeland, um Feldforschung zu betreiben. Dabei wurde festgestellt, dass die dort ansässigen Menschen nach der Ausstrahlung der letzten Folge vorübergehend gebückter durchs Dorf schritten, dass sie sich aber nach wenigen Tagen wieder zu früherer Grösse aufrichteten und nach einer Woche so aufrecht gingen und den Kopf so hoch trugen, als wären sie Patrizier in den Berner Lauben.

Patrizierfamilien besassen in Tschugg übrigens Landsitze und Residenzen.
Es heisst sogar, was allerdings nicht verbürgt ist, dass die Patrizier kräftige Bauernsöhne aus Tschugg als Diener und Leibwachen anstellten, weshalb eben
ein Polizist nicht nur Schmierlatz oder Schroter, sondern auch Tschugger genannt werde.

Spannend ist auch die Zusatzfrage von Herrn S: «Und wie erwacht ein Tschugger, wenn er drei Halbeli Tschugger trinkt?» Ja, in Tschugg wird auch Wein angebaut, je nach Sorte ist er vollmundig oder spritzig. Es ist anzunehmen, dass die Tschugger auch in diesem Fall im Liegen erwachen, wie es bei den meisten Menschen Usanz ist, selbst wenn sie im Sitzen oder Stehen eingeschlummert sein sollten. Fast sicher ist jedoch auch, dass die Tschugger nach drei Halbeli nicht nur mit einem Kater, sondern auch mit so viel Selbstbewusstsein erwachen, dass sie tagträumen, sie würden in der nächsten «Tschugger»-Staffel als Gast-Tschugger besetzt.