Was ist das Beste im Mann?

Die knapp gefasste Frage, die uns Ruth Sch. aus Kirchberg zugestellt hat, bezieht sich auf den Gillette-Werbeslogan «Für das Beste im Mann!» Das Wörtchen «im» hat Frau Sch. unterstrichen und fragt: «Was ist überhaupt ‹das Beste im Mann›, und wenn es denn so was wirklich gibt (???), warum muss es dann auch noch wegrasiert werden? Schönes Wochenende und sonnige Grüsse.» Der Gillette-Werbeslogan ist nicht mehr taufrisch, aber es handelt sich zweifellos um einen sehr erfolgreichen Slogan. Vielleicht gerade deshalb, weil er so abstrus ist – so abstrus sein muss. Denn für einen Hersteller von Gerätschaften, mit denen sich Dinge abschneiden lassen, wäre es absurd, mit dem Slogan «Für das Beste am Mann» zu werben.

Als leicht beunruhigend interpretieren wir die Fragezeichen, mit denen Frau Sch. dreifach in Zweifel zieht, ob es im Innern von Männern «überhaupt» etwas Bestes gibt. Warum sollte es das nicht? Unserer Ansicht nach ist dieses «Beste» sogar recht einfach zu identifizieren: Es ist die innere Mitte, oder etwas technischer ausgedrückt: der Schwerpunkt. Befindet sich dieser am richtigen Ort, ist der Körper ausbalanciert, und der Mann fühlt sich wohl.

Veranschaulichen lässt sich das an einem Flugzeug. Verschiebt sich dessen Schwerpunkt nach hinten, wird das Flugzeug schwanzlastig – zum Beispiel dann, wenn sich im Frachtraum während des Steigflugs ein Container löst und ins Rutschen gerät. Verschiebt der Schwerpunkt sich hingegen nach vorn, wird das Flugzeug kopflastig – zum Beispiel dann, wenn die Hostessen sich zu den Piloten ins Cockpit begeben, um mit ihnen auf die bevorstehende Landung anzustossen.

Bei Männern liegt der Schwerpunkt ungefähr auf der Höhe der Gürtellinie. Die exakte Position lässt sich am einfachsten so bestimmen: Man lege sich bäuchlings auf die Rückenlehne eines Sessels und bewege sich so lange vor und zurück, bis der Körper sich im Gleichgewicht befindet.

Achtsamkeit gegenüber der inneren Mitte zahlt sich aus, als Frau wissen Sie das ganz bestimmt, Frau Sch. Wer den Schwerpunkt dagegen mit Übungen wie übertriebenem Armkreisen zu abrupten Lageänderungen zwingt, riskiert, dass dieser im engen Bauchraum an ungünstiger Position eingeklemmt wird. Immerhin kann dieses Problem heute mit einem Eingriff behandelt werden, den aber erst wenige Chirurgen beherrschen – mit einer Operation am offenen Schwerpunkt.

Askforce Nr. 671,
11. August 2014

Die knapp gefasste Frage, die uns Ruth Sch. aus Kirchberg zugestellt hat, bezieht sich auf den Gillette-Werbeslogan «Für das Beste im Mann!» Das Wörtchen «im» hat Frau Sch. unterstrichen und fragt: «Was ist überhaupt ‹das Beste im Mann›, und wenn es denn so was wirklich gibt (???), warum muss es dann auch noch wegrasiert werden? Schönes Wochenende und sonnige Grüsse.» Der Gillette-Werbeslogan ist nicht mehr taufrisch, aber es handelt sich zweifellos um einen sehr erfolgreichen Slogan. Vielleicht gerade deshalb, weil er so abstrus ist – so abstrus sein muss. Denn für einen Hersteller von Gerätschaften, mit denen sich Dinge abschneiden lassen, wäre es absurd, mit dem Slogan «Für das Beste am Mann» zu werben.

Als leicht beunruhigend interpretieren wir die Fragezeichen, mit denen Frau Sch. dreifach in Zweifel zieht, ob es im Innern von Männern «überhaupt» etwas Bestes gibt. Warum sollte es das nicht? Unserer Ansicht nach ist dieses «Beste» sogar recht einfach zu identifizieren: Es ist die innere Mitte, oder etwas technischer ausgedrückt: der Schwerpunkt. Befindet sich dieser am richtigen Ort, ist der Körper ausbalanciert, und der Mann fühlt sich wohl.

Veranschaulichen lässt sich das an einem Flugzeug. Verschiebt sich dessen Schwerpunkt nach hinten, wird das Flugzeug schwanzlastig – zum Beispiel dann, wenn sich im Frachtraum während des Steigflugs ein Container löst und ins Rutschen gerät. Verschiebt der Schwerpunkt sich hingegen nach vorn, wird das Flugzeug kopflastig – zum Beispiel dann, wenn die Hostessen sich zu den Piloten ins Cockpit begeben, um mit ihnen auf die bevorstehende Landung anzustossen.

Bei Männern liegt der Schwerpunkt ungefähr auf der Höhe der Gürtellinie. Die exakte Position lässt sich am einfachsten so bestimmen: Man lege sich bäuchlings auf die Rückenlehne eines Sessels und bewege sich so lange vor und zurück, bis der Körper sich im Gleichgewicht befindet.

Achtsamkeit gegenüber der inneren Mitte zahlt sich aus, als Frau wissen Sie das ganz bestimmt, Frau Sch. Wer den Schwerpunkt dagegen mit Übungen wie übertriebenem Armkreisen zu abrupten Lageänderungen zwingt, riskiert, dass dieser im engen Bauchraum an ungünstiger Position eingeklemmt wird. Immerhin kann dieses Problem heute mit einem Eingriff behandelt werden, den aber erst wenige Chirurgen beherrschen – mit einer Operation am offenen Schwerpunkt.