Es war wohl die Produktionslücke an drolligen Hundewelpen, welche die Leserin Rahel R. zur Frage verleitete: Warum trollt sich ein Hund und warum gnomt, hobbitet oder zwergt er nicht?
Gerne beantworten wir die Frage in zwei Teilen, auch wenn es hier um Vierbeiner geht. In Island bringen Trolle an Weihnachten die Geschenke, hierzulande geben Trolle in Form von griesgrämigen Gestalten überall ihren Senf dazu. So etwa der Morcheltroll, der mit einem Stock alles verdrischt, was an seine Tür klopft, oder der Fliegenpilzmann, der Wurmfarnkraut und Fliegengift verteilt, ohne dass man die Produkte bestellt hätte.
Wie aber erkennt der Laie überhaupt einen trollenden Hund? Ganz einfach: Hunde, die sich trollen, bellen. Und dies stets ungefragt. Hunde, die bellen, beissen dafür nicht. In den letzten Monaten haben die Hunde, die sich trollen, auch gepoltert, gejohlt, sich wie auch einige Menschen Glocken um den Hals gehängt und Banner in ihren Schnauzen vor sich hergetragen. Warum sie das tun? Sie haben entweder ihr Leben lang nur Trockenfutter gegessen oder sind für Tierversuche eingesetzt worden. Diese Hunde zeigen erfahrungsgemäss keinerlei Einsicht und gehorchen schlecht, weshalb sie lediglich in einem sogenannten Hundetrolley mitgeführt werden sollten. Ein Hundetrolley für trollende Hunde ist eine Art Rollkoffer für pelzige Accessoires, denen Zucht und Ordnung fehlt. Achten Sie dabei darauf, dass der Trolley gut belüftet ist und wenigstens ein Fenster aus Fliegengitter hat. Nur auf diese Weise lassen sich die Hunde auch wegtrollen.
Nun zum zweiten Teil der Frage. Warum gnomt, hobbitet oder zwergt der Hund nicht? Da müssen wir die Fragestellerin korrigieren. Denn es gibt durchaus Hunde, die gnomen, hobbiten oder zwergen. Genauso, wie Jagdhunde schusssicher und Windhunde windfest sind, regieren etwa Königspudel über ihre Frauchen und Herrchen und gilt der Toypudel mit seiner fein gekräuselten Bommelfrisur als lustiges Spielzeug. Zwergen tut der Zwergspitz am schönsten, gnomen der Mops und hobbiten der Hovawart. Als Abwart in Hundegestalt bewacht dieser Haus und Hof. Affig tut der Affenpinscher, deutsch die Deutsche Dogge, die Farbe an der Sonne wechseln kann der Neuguinea-Dingo und blubbern wie ein Fisch der Otterhund.
Alles klar? Falls nicht, dann bellen Sie nicht, sondern fragen nach.
Egal, ob mit oder ohne Maulkorb.
Askforce Nr. 1015,
11. April 2022