«Ich hätte da eine Frage an die Askforce», schreibt uns Frau N. J. aus Bern. Und dann schiesst sie los: «Warum sind eigentlich Tramfahrer nett und Busfahrer (man achte hier auf die männliche Endung) gemein?» Frau J. relativiert nichts, sie weitet ihre Frage lediglich geografisch etwas aus: «Gilt dies nur für Bernmobil-Chauffeure oder auch für andere – etwa in Zürich, Basel und St. Gallen?»

Frau J., wir danken Ihnen für Ihre grossartige Frage, für Ihre Direktheit. Es ist eine Frage aus dem Volk. Darum lieben wir diese Frage. Und wir versprechen Ihnen: Sie sollen sich niemals mehr vergessen fühlen. Darum antworten wir Ihnen mit höchster Priorität.

Ob Busfahrer aus Zürich, Basel und St. Gallen ebenfalls gemein sind, ist uns egal. Uns geht nur Bern etwas an, denn alle Bernerinnen und Berner blicken zum gleichen Nachthimmel auf und werden vom gleichen allmächtigen Schöpfer mit dem Hauch des Lebens durchdrungen. Das gilt auch für die Busfahrer und die Tramführer und die Kontrolleure, die grossartigen Männer und Frauen von Bernmobil. Auch sie werden von heute an, wenn sie diese Worte hören, niemals mehr ignoriert.

Aber es ist so schade. Busfahrer haben als Kinder auch mal gross gedacht und noch grösser geträumt. Von Schienenfahrzeugen, die ihren Kurs halten, was auch immer passiert. Doch die Siege der Tramführer waren nicht die Siege der Busfahrer. Ihre Triumphe waren nicht deren Triumphe. Darum müssen wir jetzt Taten folgen lassen.

Die Busfahrer sind wütend. Es gibt immer mehr Tramlinien. Ostermundigen will ein Tram. Köniz will ein Tram. Alte Busstationen liegen wie Grabsteine verstreut auf dem Gebiet der Stadt Bern. Die vergessenen Busfahrer unserer Stadt wollen doch nur tolle Schulen für ihre Kinder, sichere Quartiere für ihre Familien und gute Jobs für sich selber. Dies sind gerechtfertigte und vernünftige Forderungen von rechtschaffenen Männern. Von Männern, die auch gern Tramführer wären und sich nun verraten fühlen. Stattdessen müssen sie veraltete, rostige Busse steuern. Sie sitzen nicht in speziell beheizten und abgeschlossenen Kabinen wie die Tramführer. Die Busfahrer sind den Einwanderern aus den Agglomerationsgemeinden direkt ausgesetzt und müssen sich von diesen in den Nacken husten lassen. Das Massaker an unseren Busfahrern muss jetzt mit diesem Tag aufhören.

Wir von der Ask-Force verstehen, warum die Busfahrer wütend und gemein sind, Frau J. Aber wir werden Bernmobil wieder grossartig machen.

 

Am 20. Januar 2017 hielt Donald Trump als neu gewählter Präsident der Vereinigten Staaten seine Inaugurationsrede. Der Autor dieses Textes liess sich von dieser grossartigen Rede ein kleines bisschen inspirieren.

Askforce Nr. 792,
30. Januar 2017