W. G. aus Port ist nicht zufrieden mit der Askforce. Er findet, dass wir es uns mit der kurzen Antwort auf Guido M.s lange Frage etwas leicht gemacht haben. Daher schicke er uns eine kurze Frage in Erwartung einer langen Antwort. «Warum heisst die Askforce Askforce und nicht Briefkastentante?»

Für all jene, die nicht verstehen, was Guido M. mit einer Briefkastentante gemein hat: nichts. Guido M. wollte vor einer Weile lediglich wissen, weshalb Leute fremdsprachige Begriffe verwenden, wenn sie doch eigentlich Deutsch sprechen. «Warum tun die Leute das? Weil sie damit zeigen wollen, dass sie ein fremdsprachiges Wort kennen», so der genaue Wortlaut. Auf den genauen Wortlaut der Antwort verzichten wir. Nur so viel: Es ging um Know-how, Verkrampfungen, Zungenverdreher und Bockwürste.

Nun aber zu Ihnen, Herr G. Die Askforce macht es sich eigentlich selten leicht. Würde sie dies tun, stünde an dieser Stelle der fünfte Beitrag einer Sommerferien-Best-of-Serie, und Sie dürften noch einmal lesen, ob sich Nacktschnecken eigentlich schämen oder warum es Roger Köppel den Nuggi glupft hat. Aber nein, wir greifen in die Tasten, um Ihnen neue Erkenntnisse zu liefern, während andere eine Abkühlung in der rekordwarmen Aare geniessen. Dies nur nebenbei, nun zurück zur Frage.

Zum Namen der Askforce gibt es nur so viel zu sagen: Das Gremium wurde zu einer Zeit gegründet, als es Mode war, zu fast allem eine «Task-Force» zu gründen. Warum nicht zur Abwechslung mal mit der Mode gehen? Und mit Verlaub, Briefkastentante war bereits um die Jahrtausendwende, als die Askforce ihre Arbeit aufnahm, etwas gar old-fashioned. Kommt hinzu, dass das Gremium zu Beginn ausschliesslich aus Männern bestand, der Begriff Briefkastentante wär also alles andere als gendergerecht gewesen. Aber Ihnen geht es kaum um unseren Namen. Vielmehr interessiert Sie unsere Motivation, Fremdwörter zu verwenden. Arroganz? Intellektuelle Überlegenheit? Oder gar eine Weisung des Verlags?

Nichts dergleichen. Vielmehr ist es eine unverkrampfte Haltung gegenüber der sprachlichen Veränderung. Und wenn ein Fremdwort besser passt als sein deutsches Pendant, dann darf es auch verwendet werden. So lautet seit jeher unser Credo.

Askforce Nr. 865,
6. August 2018