Eine «unlösbare Frage» treibt D. D. und ihren Freundeskreis um: «Warum kommen Handwerkerinnen und Handwerker immer zwischen 7 und 8 Uhr morgens vorbei?» Alle legten sie ihre Termine auf den frühen Morgen: Elektrikerinnen, Maler, Gasableserinnen und Glaser. «Was machen diese Berufsgruppen während des Rests des Tages? Ist es ihre Absicht, uns verweichlichte Büromenschen so früh aus den Federn zu holen?»
Einmal mehr, liebe Frau D., kann die Askforce eine bisher verschwiegene Wahrheit aufdecken: Die Handerwerkerinnen und Handwerker, die Handwerkszunft also, ist die Stütze der Gesellschaft. Denn in der Tat haben diese Berufsleute keine andere Aufgabe, als potenzielle Müssiggehende und Langschlafende zu wecken, damit sie zur Arbeit fahren und an ihrem Computer sinnvolle Arbeit für dieses Land leisten.
Finanziert wird der exklusive Weckservice über ein geheimes Kässeli, das Bundesrat Blocher äufnet; nichts stört ihn mehr als Menschen, die faulenzen, statt arbeiten. In der Evaluationsphase meldet sich ein Gasableser; wenn er bei seinem Besuch sieht, dass die betreffende Person um 7 Uhr angekleidet und freundlich die Türe öffnet, kommen keine Handwerker mehr vorbei. Doch steht jemand im Morgenrock, mit zerzaustem Haar und morgenmuffelig unter der Türe, wird Phase 2 des Programms aktiviert – mit Besuchen von Elektrikern, Malern, Glasern.
Liebe Frau D. – eine solche Antwort haben Sie sich gewünscht, nicht wahr? Doch wir müssen Sie enttäuschen: Die Handwerkerinnen und Handwerker kommen am Morgen früh, weil Sie Bürolistin ja noch zu Hause sein müssen, um die Tür zu öffnen – bevor Sie dann um 8.30 Uhr ins Büro zur ersten Kaffeepause entschwinden.
Ihre Frage aber, was denn die Handwerker den Rest des Tages über machen, lässt uns vermuten, dass Sie an partiellem Gedächtnisschwund leiden – sodass Sie beim Heimkommen nicht mehr wissen, dass die Lampe, die nun wieder funktioniert, vor der Ankunft des Elektrikers nicht mehr leuchten wollte.
Askforce Nr. 269,
22. Mai 2006