A.R. konfrontiert uns heute mit einer Frage, deren Antwort irgendwo zwischen
der faszinierenden Welt der Anatomie und dem nüchternen Fachgebiet der Staatskunde liegt. Weil A.R. des Lesens mächtig ist, geriet er neulich bei einem Artikel ins Stolpern, in dem die öffentliche Hand eingegriffen hat. Nun wünscht sich A.R., Näheres zu dieser öffentlichen Hand zu erfahren. Ist sie zierlich oder eine Pranke? Und wo ist die andere öffentliche Hand?

Zuerst ein Blick zurück. Die öffentliche Hand nahm ihre Tätigkeit erst auf, als die Menschen begonnen haben, sich zu organisieren. Denn erst daraus ist eben eine Öffentlichkeit entstanden. Und weil die Menschheit von der Öffentlichkeit permanent überfordert ist, brauchte sie ein eingreifendes Mittel, um gewisse Korrekturen vorzunehmen. Da das öffentliche Schienbein oder die öffentliche Harnröhre nicht die gewünschte Leistung erbracht haben, wurde die Hand eingesetzt, die sich in den vergangenen Jahrtausenden bewährt hat.

Die öffentliche Hand an sich ist im Grunde genommen völlig nutzlos. Sie funktioniert nur, weil sie am langen Arm des Gesetzes montiert ist. Mehr ist da aber nicht. Eine Hand, ein Arm, fertig. Dies beantwortet auch die Frage von A.R. nach der anderen öffentlichen Hand. Da weder Hand noch Arm über Geschlechtsorgane verfügen, ist eine Reproduktion unmöglich, wodurch die öffentliche Hand ein ewiges Unikat bleibt.

Nun ist es so, dass die Welt über die Jahrhunderte hinweg zu einem Ort des durchstrukturierten Zusammenlebens geworden ist. Auf allen Kontinenten haben sich Menschen organisiert, wodurch um den Globus 194 Länder entstanden sind. Da die öffentliche Hand aus Ressourcengründen ein Einzelunternehmen ist, ist sie längst nicht in der Lage, die globale Nachfrage an ihrer Arbeit zu decken. Deshalb gibt es Länder, in denen ihre Dienste merklich zu kurz kommen.

Als globaler Player in staatstragenden Aufgaben sieht sich die öffentliche Hand mit verschiedensten Bedürfnissen konfrontiert. Manche wünschen sich von ihr, sie möge so wenig wie nur möglich in Erscheinung treten. Andere lassen die Hand farbige Tische und Stühle auf hoch frequentierte Plätze stellen.

Askforce Nr. 891
4. Februar 2019