«Wie steht es mit dem Zahn der Zeit? Setzt der auch Zahnstein an? Und muss der (HAHA) auch gelegentlich zur DH?» Das fragt uns H.T. aus L. so oder ähnlich. Wir wissen es nicht mehr ganz genau, weil wir beim Manipulieren mit dem Computer Teile der Frage verloren haben.

Aber sicher stand da DH und HAHA in ein und demselben Satz – Kurzformen für Dentalhygiene und Lachen. Praktisch nebeneinander! Ein Wortpaar, das in seiner Widersprüchlichkeit der Askforce in all den Jahren und in über tausend Ausgaben noch nie begegnet ist, geschweige denn ihr jemals selber eingefallen wäre – eine Kombination wie Darmspiegelung und innere Schönheit. Darum schon mal vielen Dank dafür, lieber Herr H.T. (dessen Initialen übrigens nicht für Hygienetechniker stehen)! Und vielen Dank auch, dass Sie die obligate Frage nach der Zahnseide nicht auch noch gestellt haben, die erfahrungsgemäss zur DH gehört wie das Zaumzeug zum Pferd.

Womit wir zu Ihren ersten beiden Fragen kommen. A: Wie steht es mit dem Zahn der Zeit? Und B: Setzt der auch Zahnstein an?

Zu A: Solange er nagen kann, steht es gut um den Zahn der Zeit. Es ist sein Daseinszweck, der ihn glücklich macht. Aber vielleicht, lieber Herr H.T. aus L., interessiert es Sie, dass er isoliert dasteht, unser Zahn der Zeit. Nicht eingereiht in einen Ober- oder Unterkiefer, weder überbissig, gefüllt noch windschief. Er ist ganz einfach alleinstehend – gewissermassen der Zyklop der Kieferorthopädie.

Was uns, B, zur Frage nach dem Zahnstein führt. Zahnstein besteht bekanntlich aus Apatit, Hydroxylapatit, Brushit, Whitlockit, Proteinen und Kohlenhydraten. Die chemischen Formeln ersparen wir Ihnen. Was Sie wissen müssen: Zahnstein ent­steht durch Einlagerung anorganischer Stoffe aus dem Speichel in den Zahnbelag. Der Zahn der Zeit müsste sich also in einem vollgespeichelten Mund befinden, damit an ihm Zahnstein entstehen kann. Wie wir aber alle aus jahrelanger Anschauung wissen, nagt er – in der Art eines solitären Faustkeils – mit Vorliebe speichelfrei an sandsteinernen Kirchenfassaden, alternden Popstars oder aber an unserem Gedächtnis. Das ist nicht das Milieu, in dem Zahnstein gedeihen kann. Der Zahn der Zeit ist folglich frei davon. Soweit unsere Antworten auf Ihre drei Fragen.

Was sich in Ihrem Gehirn ganz genau abgespielt hat, als Sie vorhin weiter oben zunächst Appetit statt Apatit und Bullshit statt Brushit lasen, das erklären wir Ihnen gerne ein anderes Mal, lieber Herr H. T. aus L.

Askforce Nr. 1030,
25. Juli 2022