Können Sie das bitte analysieren und erklären?
Eigentlich müssten wir, wenn es diese Auszeichnung gäbe, Herrn Frank Martin B. aus N. das Zeitungsleserinnen-Verdienstkreuz 2019 überreichen. Mit dieser Medaille würden Leserinnen ausgezeichnet, die Unstimmigkeiten entdecken, die von den allerallerallermeisten anderen gar nicht registriert werden – auch von der Askforce nicht.
In der «Bund»-Ausgabe vom 13. September 2019 ist Herr B. auf eine solche Unstimmigkeit gestossen. Das Thema: die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EBZ). Der Satz, den er beanstandet, geht so: «Nun hat die EZB die Negativzinsen dennoch weiter von minus 0,4 auf minus 0,5 Prozent gesenkt.» Aus seiner Sicht seien die Negativzinsen aber erhöht worden, schreibt Herr B. und schiebt nun erst seine Frage nach: «Können Sie das bitte analysieren und erklären?»
Ihre Frage klingt für uns nicht so, als erwarteten Sie wirklich eine Antwort, Herr B. Wir haben eher den Eindruck, als würden Sie – wie ein Lehrer – die Arme hinter dem Kopf verschränken, sich zurücklehnen und genüsslich darauf warten, dass wir uns in die Schattenwelt der negativen Zahlen begeben und dort dem Wahnsinn verfallen. Solche Exkursionen haben tatsächlich das Zeug dazu, einen verrückt zu machen. Wir wissen es, denn vor bald einem Jahr arbeiteten wir uns an einer ähnlichen Frage ab. Sie lautete: Was heisst dreimal billiger?
Aber vielleicht tun wir Ihnen unrecht, Herr B. Vielleicht möchten Sie aus einem ernsthaften Interesse heraus einfach hören, wie andere das Problem der Negativzone zu fassen versuchen, mit dem die Menschen sich seit Jahrtausenden abmühen. Dass minus mal minus plus ergibt, wissen heute die meisten. Aber die wenigsten wissen, warum das so ist.
Schwierig ist das alles nicht nur in der Mathematik, sondern auch in der Sprache. Gewisse Wörter scheinen von Natur aus über eine Polarität zu verfügen. «Erhöhen» ist ein plus-gepoltes Wort; «absenken» oder «Tiefe» dagegen sind negativ gepolte Wörter. Wenn es dann heisst, ein U-Boot erhöhe seine Tauchtiefe, stossen wir auf das Problem von plus mal minus. Plus mal minus ergibt minus. Auch das weiss man. Aber warum genau? Eigentlich beginnt der Minus-mal-minus-Irrsinn, der eindeutig zu viel für ein menschliches Gehirn ist, schon bei plus mal minus. Darum hören wir hier sofort auf.
Askforce Nr. 923,
30. September 2019
Irgendwie ist es spannend, wenn ein Wort nicht geng wie geng geschrieben wird. So schreibt Autor Wolf Haas in seinem genialen Buch «Das Wetter vor 15 Jahren» allpott «ürgendwie». Ürgendwie intressant! In der Askforce Nr. 1142 dagegen werden auch Sie würkli über das Wort wurkli stolpern.
Ürgendwie intressante Fragen richten Sie am besten per Mail an den Materialwart der Askforce: materialwart@askforce.ch
Ein Meilenstein in der Geschichte der Wartsaal-Literatur: Die Askforce ermittelte, welcher Bahnhof mit «Gömmer Bahnhof» gemeint ist – und wie dieser mit dem Musikprogramm im Hauptbahnhof Bern zusammenhängt. Kurz: Die Askforce Nr. 1141 wird Ferrophile beglücken.
Pünktlicher als die Bahn: Mit einem Schnupperabo trifft jeden Montagmorgen eine neue Askforce bei Ihnen ein. Fürs Abonnieren genügt eine Mail an abwart@askforce.ch
«Was ist bei Hempels unter dem Sofa?» Das fragte uns Frau Barbara M. und wir scheuten keine Mühe, uns durch die Staubschichten und Milbenwelten der gutbürgerlichen Unterwelt zu kämpfen – und machten dabei eine galaktische Entdeckung, die wir in der Askforce Nr. 1140 mit Ihnen teilen.
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Sollten Sie öfters an derben Stammtischen verkehren, habe Sie ohne Zweifel schon Witze über Kühe mit Vogelgrippe gehört. Und dabei gehörig gelacht. Halten sich die Rindviecher jetzt für Vögel? Die Askforce verzichtet auf Schenkelklopfer und ordnet in ihrer Antwort Nr. 1139 das Phänomen ein.
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Die Askforce ist heute in ungewöhnliche Mission unterwegs: Sie muss die treue Fragestellerin Frl. A. Zoccoli retten. Sie droht nämlich den Reizen des Mannes zu erliegen, der mit viel Geduld und sexy Stimme aus ihren Navi spricht. Hoffentlich bringt die Askforce Nr. 1138 Frl. Zoccoli noch auf den rechten Weg!
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