Ist Donald Trump ein Taschenmesser?

Aus Übersee erreicht uns die Frage: «Ist Donald Trump tatsächlich ein Schweizer Taschenmesser?» Wissen will das die treue Askforce-Lesegemeinde in Invermay, Tasmanien. Die Genesis dieser existenziellen Frage: Der stets gut gekämmte Anthony Scaramucci, der 2017 ein paar Tage lang Präsident Trumps Kommunikationschef war, sagte unlängst gegenüber einem australischen Sender: «He’s a human Swiss Army knife and in terms of his political instincts, he’ll find the right tool to strike at her rhetorically.» In etwa: Trump ist ein menschliches Schweizer Taschenmesser, und mit seinem politischen Instinkt wird er das richtige Werkzeug finden, um Kamala Harris rhetorisch anzugreifen.

Es gibt tatsächlich deutliche Indizien dafür, dass sich Herr Trump als Schweizer Taschenmesser versteht. Dazu muss man wissen, dass sich beim legendären Swiss Army Knife seinem guten Ruf zum Trotz die Klinge nicht feststellen lässt: Aufgeklappt ist es de facto eine scharfe Waffe in permanent ungesichertem Zustand. Zahlreiche gut dokumentierte Fingerverletzungen belegen dies.

Ein weiteres Indiz ist die Krawatte des Herrn Trump: stets in Victorinox-Rot gehalten und somit ein farbliches Bekenntnis zur Schweizer Messerschmiede. Das oft zu lange Krawattenende klebt Herr Trump übrigens meistens mit Klebstreifen auf der Rückseite der Krawatte zurecht.

Das weckt Zweifel. Mag sein, Herr Trump ist doch nicht das beste aller Schweizer Taschenmesser. Grundsätzlich verfügen nämlich selbst einfachere Modelle des Multitools über eine sehr clevere Schere, mit der sich überlange Enden von Krawatten stutzen lassen. Hingegen ist kein einiges Modell mit Atomknopf auf dem Markt. Das mehrt die Zweifel erst recht. Will heissen: Womöglich ist Anthony Scaramucci bloss ein Schnorrer – und Trump ist gar kein ungesichertes Taschenmesser, sondern bloss einer, der sicher den Koffer mit dem mächtigen roten Atomknopf zurückhaben will – mit dem er aber nur spielen würde. Ob es so kommt, entscheiden die US-Wähler:innen morgen Dienstag, dem 5. November 2024.

Wer eine Wahlempfehlung braucht: Wer auf Nummer sicher gehen will, wählt die Askforce. Als «Fachinstanz für alles» ist sie das Swiss Army Knife schlechthin: Versatil, rostfrei, mit feiner Klinge unterwegs, geübt, auch filigrane Dinge zu zerlegen, und geschaffen, um gescheite Menschen über Jahre hinweg treu zu begleiten. Einzig punkto «Army» ist unser Leistungsausweis miserabel. Die militärischen Konfliktlösungsformen – das Kriegführen – beherrschen andere sehr, sehr viel besser.

Askforce Nr. 1151
4. November 2024