Eine Frau wird Mutter, ihr Gatte damit Vater, und alle freuen sich. So unlängst geschehen in der parlamentarischen Monarchie des Vereinigten Königreichs Grossbritannien und Nordirland. Nun lese er, schreibt uns der Berner Herr H., in der Berichterstattung über dieses freudige Ereignis «häufig (…) vom frisch gebackenen Vater Prinz Harry». Neugierig geworden, bittet er die Askforce um ein Backrezept für Prinzen, «welches die Gesundheit der Protagonisten nicht gefährdet».
Uns kam der knusprige Harry zwar während seiner XXL-Adoleszenz hie und da tatsächlich «nid ganz bache» vor. Doch dann führte er das amerikanische Meitschibei Megan, sicher kein «Güezi», heim in den Backingham Palast, und seither amtet sie als zarte «Duchesse» (Rezept: Kochbar.de). Alsbald hatte die Herzogin «ein Brot im Ofen» (in ihrer Muttersprache: «a bun in the oven»), und alle freuten sich ob der zuckersüssen Kinderüberraschung – siehe oben. Dass der frischgebackene Daddy gemäss Fachpresse nun also auch noch «frisch gebacken» ist, dürfte somit als pädagogische Erfolgsmeldung gelesen werden.
Herr H. schickt seiner Frage etwas unbeholfen hinterher: «Falls ich mit dieser Anfrage auflaufe und keine Rückmeldung erhalte, so erfreut mich die sinkende Relevanz der Geburt.» Lieber Herr H., wir hätten uns ja ganz gerne gedrückt, sind wir doch in der Schreib- und nicht in der Backstube zu Hause, aber jede Geburt bleibt mindestens ein Leben lang relevant.
Darum zurück zu Ihrem Anliegen: Auf Anhieb fiel uns im Bereich der hochadeligen Gebäcke bloss der Dreikönigskuchen ein, doch bei dem wird ja nur der Kuchen gebacken, nicht der König. Der «Grittibänz» wiederum zählt eher zum ländlichen Flachadel. Zuletzt hat uns einmal mehr das Internet weitergeholfen, und wir können jetzt vermelden: Das eigenhändige Backen von Königssöhnen ist offenbar gerade ziemlich en vogue. Auf die Google-Anfrage «Prinzen backen» reagiert allein schon die Website Chefkoch.de mit: «Wir haben 15 schmackhafte Prinzen backen Rezepte für dich gefunden! Finde was du suchst – appetitlich & vielfältig.» In dem Sinn, Herr H.: anrühren, backen, geniessen.
Askforce Nr. 905,
21. Mai 2019