Mit dieser Frage spielt die Bernerin Cordula B. auf die 80 neuen «Wartehallen» von Bernmobil an. Diese seien gar keine echten Hallen, weil sie nicht vier Wände aufwiesen, meint Frau B.
Eine Vorbemerkung: Die Askforce beantwortet üblicherweise nur einwandfrei formulierte Fragen. Der Kanton Bern unterstützt daher unsere Kurse «Der Askforce Fragen stellen – leicht gemacht» I, II und III, die in der Crash-Version innert zwei Jahren berufsbegleitend absolviert werden können. Bedauerlicherweise hat sich Frau B. in keinem dieser Kurse blicken lassen. Milde, wie die Askforce in ihrer heutigen Zusammensetzung ist, verzichtet sie auf die eigentlich logische Antwort, eine Halle sei eine Halle, sobald sie fertig erstellt sei. Frau B. möchte ja etwas anderes wissen.
Und noch eine Vorbemerkung: Entgegen weit verbreiteten Annahmen hiess SVB seinerzeit «Städtische Volks-Bewegung», bewegten doch die SVB-Vehikel das Volk wie niemand sonst. Im neuen Namen «Bernmobil» ist das Volk als «Mob» – laut Duden der (durch allerlei Schikanen wie Münzzwang an Haltestellen usw.) «aufgewiegelte Pöbel» – nach wie vor enthalten. Und was überlegte sich «Bern Pöbelig» mit der Behauptung, ihre Wartehäuschen seien Hallen?
«Halle» war offenbar ehemals ein «halboffener Bau», der «Schutz vor Regen oder Sonne gewährte» – von vier Wänden war also nie die Rede, Frau B. «Halle» ist zudem sprachgeschichtlich verwandt mit «hehlen», was so viel heisst wie verhüllen, verbergen. Und da zeigt sich das raffinierte Marketing von «Bern Pöbelig», dessen Hauptkonkurrent ja der Individualverkehr ist. Die perfekte Verhüllung, die ein Auto bietet, will auch Bernmobil ermöglichen. Was Bernmobil aber offenbar nicht weiss: «Halle» ist sprachlich auch mit «Hölle» verwandt. Dennoch glaubt die Askforce gerne, dass die Bern-Pöbelig-Höllen nicht nur Orte der Verdammnis, sondern auch Orte der Geborgenheit sein wollen.
Askforce Nr. 50,
28. November 2001