A. Z., eine sehr erfahrene Fragestellerin, las in der Zeitung, es seien in den USA Kühe an Vogelgrippe erkrankt. Sie findet das «schon ziemlich irritierend» und fragt: «Hat das mit Identitätsverunsicherung bei Kühen zu tun? Oder wie ist das zu erklären?»

Die Gesundheitskommission der Askforce hat diese Frage wegen der Ansteckungs­gefahr vorerst in einer Quarantäne isoliert. Doch nun ist die Antwort dringlich geworden, denn das Virus steckt immer mehr Rinder an. Hohes Fieber und starker Milchrückgang sind die Folgen der Infektion, die über die Euter erfolgt. Und was A. Z. noch gar nicht wissen konnte: Menschen in den USA infizierten sich an Kühen, die von einem Vogel angesteckt worden waren. Nehmt euch vor kontaminierten «Miuchmäuchterli» in Acht, ihr Melkerinnen und Melker!

Einige sagen, dass sich die Grippe vom französischen Verb «gripper» (packen, klemmen) ableitet und dieses wiederum vom deutschen Verb greifen. Die Vogelgrippe könnte also vom Vogel Greif ausgegangen sein, der so manche am Schlafittchen, an den Schlagfittichen, also den Flügeln packt. Die so Ergriffenen tanzen nicht mehr wie der Vogel Gryff an der Basler Fasnacht, sondern fallen krank ins Bett.

Beim Vogel Greif sind die Klauen zu fürchten, beim Grippevirus die versatilen Proteine, die an Rezeptoren der Wirtszellen andocken. Wir stellen fest: Letztlich ist es eine Frage der Handhabungstechnik, die in der Fertigungsindustrie eine wichtige Rolle spielt. Die Greifer wurden mit der Zeit immer ausgeklügelter und mutierten zu pneumatischen und elektrischen Handlern, Manipulatoren sowie Knickarm-Seil­balancern.

Wenn die Vogelgrippe also Kühe ansteckt, so ist dieser Evolutionssprung einiger­massen besorgniserregend und nicht Ausdruck einer bovinen Identitätskrise – auch wenn die Frage dies insinuiert. – Jetzt sind die Kühe schon so woke geworden, dass sie sich für Vögel halten. Und das Virus lässt sich für dumm verkaufen. Da lachen ja die Hühner! – Nein, auf solche Schenkelklopfer greift die Askforce nicht zurück.