Seit dem vergangenen 9. Juli ist P. H. aus B. in Sorge. An diesem sonnigen Tag erschien im «Bund» ein Artikel über den angeblich geburtsfördernden Berner Hausberg. Die Redaktion ging der Frage nach, ob hochschwangere Bernerinnen tatsächlich den Gurten als Geburtshelfer benutzten. Nach der Lektüre bange sie um ihre Kinderlosigkeit, schreibt P. H.: «Muss ich nun fürchten, dass ich mir beim nächsten Gang auf den Gurten ein Kind hole?»

Bei den Bienchen ist es so, Frau H.: Im Alter von vier bis fünf Tagen kommen die Königinnen in die Brunst und fliegen paarungswillig zu den Sammelplätzen, wo sich Drohnen verschiedener Völker einfinden. Die Begattung erfolgt in ungefähr zehn Metern Höhe. Zurückgekehrt, legt die Königin pro Tag zwischen 1000 und 2000 Eier in die Zellen, die von den Arbeits- oder Brutbienen gefüttert werden. Mit dem ersten Futtertropfen springt das Ei und die Made guckt hervor. Es ist nun absolut an Frau H. selber, ihre Rückschlüsse zu ziehen. Von der Ask-Force nur so viel: Damit der Gurten seine allfällig entbindende Wirkung entfalten kann, muss vorher irgendwo Drohnenkontakt stattgefunden haben. Die prominente Ausnahme Maria von Nazareth bestätigt lediglich die Regel.

Die von Frau H. gestellte Frage besticht denn auch weniger in biologischer als in sozialpolitischer Hinsicht. Nehmen wir einmal an, die Hälfte der 56 000 diesjährigen Gurtenfestival-Besucherinnen und -besucher sei weiblich gewesen und jede habe sich auf dem Hausberg ein Kind geholt (Paolo-Nutini-Balladen). Nehmen wir weiter an, diese spezifisch bernische Variante der Nachkommenhervorbringung wiederhole sich bis zum 125. Jubiläum des Festivals, bei wachsenden Besucherzahlen. Die AHV wäre glatt gerettet. Im Interesse gesicherter Renten – nicht zuletzt auch jener der Askforce-Mitglieder – deshalb die abschliessende Antwort: Ja, Frau H. Der Gurten macht irgendwie Kinder. In 864 Metern Höhe. Fürchten Sie sich nicht.

Askforce Nr. 376,
28. Juli 2008