Auch in Geldfragen wird der Rat der Askforce geschätzt. Das schliessen wir aus den Anfragen der letzten Woche, haben sich doch sowohl Herr Owambamaka aus Nigeria, Ludwig Kwamebengi aus Senegal, Baktimon Tschurkiev aus Astana und Rose Kouame aus der Elfenbeinküste bei uns gemeldet – mit stets sehr ähnlich gelagerten Fragen.

Aus Kapazitätsgründen gehen wir hier nur auf die Anfrage von Fräulein Rose ein.

Sie schreibt uns: «Ich bin Rose Kouame von Abidjan Cote D’Ivoire. Ich bin 22 Jahre alt, ein Mädchen eine Waise, haben meine Eltern gestorben, aber ich habe in einer Bank hier über EUR 5.200.000,00, die ich geerbt von meinem Vater geliebt spät Herr Michel Kouame. Ich will den Fonds in Ihrem Land mit Ihrer Zustimmung, Beratung und Hilfe zu investieren.» Und nach der Bitte um beratende Unterstützung beim Transfer des Geldes kommt ihre eigentliche Frage: «Darf ich Sie anbieten 25% des gesamten Geld­betrages, für die Zusammenarbeit? Meine besten und Schöne Grüße an Sie. Dank. Rose.»

Wir bitten unsere Leserschaft nun, hier nicht weiterzulesen, denn die
Antwort ist ja nur für Frl. Rose bestimmt. Bankgeheimnis! Danke. Askforce.

Sehr geehrtes Frl. Rose,
gerne versichern wir Sie unserer eingeschränkten Hochachtung und bitten Sie zudem um Verzeihung, dass wir Ihnen auf diesem Weg antworten. Unsere Justizbehörde sieht es halt nicht gerne, wenn wir auf Anfragen wie die Ihrige in einen Mailverkehr treten. Darum bedienen wir uns dieses schönen Druckerzeugnisses – im Wissen ob seiner enormen Verbreitung. Unumwunden geben wir zu, dass uns Ihr Schreiben an die in der Fachliteratur referierten Fälle von «Vorschussbetrug» erinnert, an Fälle also, wo enormer Profit versprochen wird, sofern die Auserwählten zunächst ein paar Tausender Vorschuss leisten.

Als Spezialisten für Fragestellungen haben wir uns freilich die Frage gestellt: Was aber, wenn Frl. Rose nur ganz zufällig die haargenau gleiche Syntax wie all die lang­weiligen Trickbetrüger verwendet? Was, wenn sie sich in der Tat nichts sehnlicher wünscht, als ihr Vermögen in unseren Händen zu wissen?

Das, liebes Frl. Rose, haben wir uns gefragt – und wir kommen Ihnen entgegen. Wir verzichten auf die angebotenen 25 Prozent. Aber wir sind willens, die Gesamtsumme in die wohltuende Askforce-Stiftung zu überführen. Dürfen wir bis am 1. März mit einer Anzahlung von 1,3 Millionen EUR an unseren Kassenwart (IBAN CH40 0900 0000 1571 9898 4) rechnen? Gerne werden wir in unserem nächsten Buch den Eingang ihrer Donation bestätigen! A bientôt, Ihre Askforce!

Askforce Nr. 652,
17. März 2014