«Liebe Askforce, niemand wird die Wichtigkeit und die Existenzberechtigung der Badeente abstreiten können», schreibt uns M. L. aus K. Und weiter: «Aber: Warum weisen Badeenten ein Loch auf, durch das zwar Wasser eindringen, aber nicht wirklich wieder abfliessen kann? Wer das Habitat von Badeenten teilt, weiss, was die Folge ist: Die Restwassermenge im Entenleib fault, und der gelbe Gummi verfärbt sich von innen her ins Grünschwarze.»

Also: Angeblich hat ein gewisser Ted Barrons die gelben Badebegleiter erfunden – zuerst ohne Loch. Als er 1969 seine Enkel damit spielen liess, endete einer der Gummivögel unter einem Autorad. Den Gesetzen der Physik folgend, platzte die arme Ente dabei auf – das quietschende Geräusch soll, so will es die Internet-Legende, Mister Barrons sehr gefallen und ihn zum Entwickeln der Bauchpfeife (des schmutzanfälligen Loches eben) inspiriert haben. Eine andere Internet-Ente besagt, ohne das Loch könnten die armen Tierchen keinen Druckausgleich machen und müssten, je nach Aussentemperatur, leidvoll schrumpeln oder mit Dehnungsstreifen rechnen.

Wir wissen aber, dass das alles so nicht stimmt. Es handelt sich bloss um eine weitere der vielen schwachsinnigen sogenannten Innovationen der Spielzeugindustrie – etwa so wie die schwangere Barbie (mit aufklappbarem Bauch) oder die perversen Plastikponys mit Klimper-Wimpern.

Irgendein windel- und zahnlückenferner Designer hat sich irgendwann eingebildet, erst mit dem Gequietsche werde die Gummiente für Kinder zur geliebten Badebegleiterin. Das ist natürlich fertige Entengrütze. Jedes Kind weiss, dass sein gelber Freund eine echte, fröhliche Ente ist, die schwimmt, taucht und quakt. Nicht wahr, Herr L., Sie kennen das: Sie nehmen die Ente in die Hand und machen: «Quak, quak, hallo du, wer bist du?» Das Kind wird nicht «blöde Frage, Papa» sagen, sondern: «Ich bin doch der Fredeli, liebes Entchen, kennst du mich nicht mehr?» (Das Beispiel gilt auch, wenn Ihr Kind nicht Fredeli heisst.) Ihr Nachwuchs stört sich übrigens wohl auch an den Schlammpartikeln im Badewasser nicht: Schliesslich lassen auch die grossen Enten im Park ihre Exkremente einfach fallen.

Da Sie als Erwachsener hingegen wohl auch auf das Bad im Entenweiher gerne verzichten, hier ein paar nützliche Tipps: Zur Reinigung des Enten-Inneren kann etwas Essig in die Tiere füllen, diesen einwirken lassen und dann mit Wasser ausspülen. Sensible Gemüter raten zur anschliessenden Nachbearbeitung des Entchens mit Desinfektionsmittel. Radikalere zu Entsorgung und Ersatz.

Askforce Nr. 491,
22. November 2010