Die Ausführungen der Askforce von letzter Woche über Drittpersonen beziehungs­weise zur Frage, «wer sind eigentlich die Zweitpersonen oder Zweiten?», führten zur Reaktion einer Drittperson aus dem Kreis der Lesenden: «Sind denn Tritt­personen diejenigen, die treten oder diejenigen, die getreten werden?», wollte Andreas W. wissen.

Es ist schon jetzt eine historische Frage, lieber Herr W. Denn noch nie hat eine Frage eine derart intensive digitale Diskussion unter den Expert:innen der Askforce ausgelöst. Nachfolgend deshalb ein kurzer Zusammenschnitt der gesammelten Schwarmintelligenz der «Fachinstanz für alles», wie sie auf einer sozialen Plattform kollidiert ist.

«Trittpersonen sind vermutlich eine Art bemitleidenswerte Trittbrettfahrer:innen ohne Brett, also gewissermassen Mitläufer:innen, bei denen nichts läuft», meinte eine Vordenkperson aus dem Kreis der Askforce. Was nicht vollends überzeugte.

Eine zweite Person aus dem Kreis der Askforce warf die Frage auf: «Sind Tritt­personen nicht einfach Fussballer:innen?» Worauf von dritter Seite der Zwischen­ruf erschallte: «Oder Blinde, die dem Blindenhund etwas nachhelfen, wenn er nicht ins Tram einsteigen will?» Ein Zwischenruf, der freilich nicht Tritt fasste und von einer zweiten Drittperson kommentarlos übergangen wurde, um zur Fussball-These zurückzukehren: «Ein Fussballclub wäre dann neu eine Trittmannschaft. Und der FC Breitenrain spielte derzeit in der dritten Trittliga.» Was wiederum eine dritte Drittperson mit zwei Fragen ergänzte: «Ein Schütteler, der einen Penalty verschiesst, wäre dann eine Fehltrittperson und eine Fussballerin eine Misstritt?»

Es war höchste Zeit, dass eine vierte Drittperson die Debatte auf eine höhere Stufe anhob: «Trittperson = Gott», so ihre Formel, «jedenfalls gemäss Schweizer Psalm (…im Morgenrot daher)», wobei hier der von Andreas W. eingebrachte Plural («Trittpersonen») selbstredend ausgeschlossen sei. Es folgte ein theologischer Exkurs durch eine fünfte Drittperson («Und weil Gott den Penalty auch nicht versenkt, braucht er fürs Toreschiessen die Hand»), während sich die zuvor erwähnte zweite Drittperson nunmehr singend einbrachte:  «…trittst den Ball ins Tor nicht mehr…»

Wer weiss, wohin die Debatte noch geführt hätte. Doch die eingangs erwähnte Vordenkperson aus dem Kreis der Askforce trat dazwischen, nachdenklich im Duden blätternd: «Übrigens: Abtritt, der; landschaftlich für Abort. Das führt uns direkt zum Gegenstück der Trittperson, nämlich der Abtrittsperson.»

So fand der Trittstorm ein Ende.

Askforce Nr. 1059 – römisch zwo (II),
20. Januar 2023