Als im Sommer der Wald oberhalb von Bitsch VS brannte, versuchten die Medien begreiflich zu machen, welche Fläche da in Flammen stand. «100 Hektaren oder 140 Fussballfelder» habe er überall lesen müssen, schrieb uns Simon W. aus B. unter dem Eindruck des Geschehens. Er fragte uns, «ob es nicht einfacher gewesen wäre, 1 Quadratkilometer zu schreiben»? Zumal es sich in Bitsch um einen steilen Abhang handle, während Fussballfelder «flach und meist baumlos» seien.

Der Waldbrand ist zum Glück gelöscht, auch unser Herr W. wird sich beruhigt haben. Bis zum nächsten Fussballfelder-Vergleich. Denn so einer taucht auf, wann immer es einem begriffsstutzigen Publikum die Grösse eines Areals näherzubringen gilt. Die Askforce stimmt zu: Das ist gut gemeint, aber bisweilen absurd. Und in­zwischen ziemlich öde. Chapeau übrigens dem Fragesteller für das innere Bild der über die Bergkante hängenden Fussballfelder, surreal wie Dalis Uhren.

Sollte man es also lieber, wie Herr W. meint, bei den korrekten Flächenmassen bewenden lassen? Die Askforce mag den Ansatz, die Leute für voll zu nehmen.
Und die Einführung des metrischen Systems für Masse und Gewichte im 19. Jahr­hundert darf auch heute noch als Fortschritt gelten. Das Problem ist nur: Begriffe wie Quadratkilometer und Hektare sind dem Alltag recht entfremdet.

Das war früher anders. Ein Tagwerk bezeichnete die Fläche, die der Bauer oder die Bäuerin an einem Tag pflügen konnte. Ein Mannsgrab war in Weinanbaugebieten ein Flächenmass für Rebland. Plastischer gehts kaum. Insofern ist der heutige Rückgriff auf das Fussballfeld wiederum erklärlich, nicht zuletzt, weil auch dort durch gegnerische Reihen gepflügt und in den Fankurven gebechert wird.

Doch weil uns allen die Fussballfelder langsam zum Hals raushängen, wäre etwas Abwechslung bei den Veranschaulichungen ganz nett. Und weil es nichts gibt, was es nicht gibt, gibt es im Internet Flächenumrechner mit allerlei lebensnahen Vergleichsgrössen, vom Badmintonfeld bis zur Fläche des Bodensees.

Eine einzelne Askforce-Antwort, ausgedruckt im A4-Format, ist übrigens so gross wie 62,5 Briefmarken. Das sind 0,0000088 Fussballfelder. Und entspricht dem Gesamt-IQ von fünfzigtausend Profifussballern. Einfach damit man es sich ein bisschen vorstellen kann.