Die Askforce ist geneigt, die Anfrage von Herr R. S. aus Stettlen mit einem simplen Ja zu beantworten. Um nicht in Verdacht zu geraten, durch die kurze und klare Antwort nur die Aussicht auf einen frühen Feierabend im zurückgekehrten Sommer zu erhöhen, ging die Askforce nochmals gründlich über die Bücher. Und siehe da, Herr S. öffnete mit seiner Frage die berühmte Büchse der Pandora. So einfach, wie es auf den ersten Blick erscheint, ist es leider nicht.

Wenn die Mitarbeiter von Lipton eine Kaffeepause erhalten, wie steht es dann mit den Beschäftigten von Eduscho? Wird ihnen auch eine Teepause gewährt? Oder hätten sie lieber – wie die Fussballer an der WM – einen Pausentee. Oder bei der Firma Zweifel: Gibt es da die Sandwichpause? Lässt Villiger die Zigarettenpause zu? Legen die Mitarbeiter bei Valser ab und zu eine Bierpause ein? Oder gibt es bei Eichhof einen Sinalco-Unterbruch?

Zu bedenken ist auch: Erhält man bei Coca-Cola eine Wasserpause? Damit wäre nicht nur der Gang auf das stille Örtchen, sondern und vor allem der Genuss von Mineralwasser gemeint. Nachdem sich der amerikanische Multi die Valser-Quelle einverleibt hat, ist die Wasserpause zwecks Umsatzsteigerung durchaus plausibel. Im weiteren fragt sich die Askforce, ob bei Milka die Pausen manchmal wirklich lila sind, ob der Herzschrittmacher die Sendepause und das Nähinstitut die Drehpause kennt. Und was macht der Sommer in der Sommerpause. Bekommen Männer eigentlich auch Babypause und haben sie eine Menopause? Bräuchte das arbeitende Volk nicht eher Verschnaufpausen statt Kaffeepausen?

Aus Sicht des Arbeitnehmers – ob bei Lipton, Eduscho, Milka oder Coca-Cola – fällt die Antwort eindeutig aus: ob Kaffee-, Tee- oder sonst eine Pause, Hauptsache Pause

Askforce Nr. 82,
24. Juli 2002