Bandscheibenvorfall oder Vorfall mit der Bandscheibe?
Ist ein Bandscheibenvorfall ein Vorfall der Bandscheibe oder ein Vorfall mit der Bandscheibe?, fragt Herr M.B. aus K. Geschätzter M.B., genauso gut könnten Sie wissen wollen: Antwortet die Askforce mir aus Gefälligkeit, oder weil sie gefallen will? Oder: Sind die Antworten der Askforce gültig, oder will sie etwas gelten? Und ebenso: Werden wir Sie mit unserer Antwort selig machen, oder werden wir für diese so lange brauchen, dass wir – wir erwägen’s mit Schaudern – unsere Replik erst an M.B. selig werden schicken können?
Sie merken: Unsere neu formulierten Doppelhypothesen zeigen die Denkart auf, die hinter Ihrer Frage steht. Um diese noch zu verdeutlichen, beantworten wir selbstverständlich zuerst unsere eigenen Fragen. Sie können dabei nur lernen, Herr M.B. Also: Die Askforce äussert sich immer aus Gefälligkeit, selbst für unsere geschätzten Abonnentinnen, die getreulich ihren jährlichen Obolus von (bescheidenen) 36 Franken entrichten. Erst recht gilt dies für unsere noch kostenbefreiten Probe-Abonnent:innen. Denn der Realaufwand, so hat es der Preisüberwacher exklusiv für die Askforce berechnet, liegt pro Antwort, erarbeitet im zehnköpfigen Team, beim mindestens Tausendfachen des Abo-Preises! Dass wir diesen nicht auf unsere (unwissende) Kundschaft abwälzen, begründet sich im zweiten Teil der Frage: Weil wir gefallen wollen!
Genauso verhält es sich mit unserer Frage nach der Gültigkeit unserer Antworten. Sie sind von derartiger Evidenz, dass wir als Expert:innenteam logischerweise viel gelten – ja, sehr viel, wenn nicht alles! Zu guter Letzt kurz zur «Selig-Frage»: Mögen Sie, verehrter Herr M.B., beim Lesen dieser Ausführungen selig werden im Sinne einer bisher unbekannten Glückserfahrung! Dabei natürlich noch quicklebendig, wie wir, obwohl dem Metaphysischen keineswegs abhold, annehmen dürfen.
Nach dieser unvermeidlichen Einleitung gelangen wir nun, Herr M.B., zur Beantwortung Ihrer eigenen Frage. Diesmal staunte die Askforce, der das Staunen doch längst fremd geworden ist, für einmal – nämlich über die anatomische Rarität eines menschlichen Wesens mit, wie Ihre Formulierung nahelegt, nur einer einzigen Bandscheibe! Umso leichter fiel uns die Antwort: Ihr Bandscheibenvorfall ist in seiner medizinischen Singularität tatsächlich ein Vorfall mit der Bandscheibe! Denn wäre Ihre (einzige) Bandscheibe vorgefallen, sässen Sie garantiert nicht mehr da und läsen dies alles! Glückwunsch, Herr M.B.!
Askforce Nr. 1119
25. März 2024